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"Zuhören, verstehen, sich kümmern."

06.11.2009
Uwe Beckmeyer im Interview mit dem „Bremer Forum“ in der sozialdemokratischen Monatszeitung „Vorwärts“ über die aktuelle Situation der SPD.
Im Interview mit der heute erscheinenden November-Ausgabe des „Bremer Forum“, der regionalen Beilage der sozialdemokratischen Monatszeitung „Vorwärts“ für das Land Bremen, spricht der Landesvorsitzende Uwe Beckmeyer über die Gründe und Konsequenzen der Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl und die künftige inhaltliche Ausrichtung seiner Partei. Als einen wesentlichen Grund für das schlechte Wahlergebnis der SPD sieht Uwe Beckmeyer einen Verlust an Glaubwürdigkeit in Fragen der sozialen Gerechtigkeit: „Viele Menschen, mit denen ich in den Betrieben oder auf der Straße spreche, sind wegen der Rente mit 67 und Hartz IV verunsichert.“ Die Sozialdemokratie biete allerdings in vielen Bereichen die besseren politischen Alternativen zu Schwarz-Gelb. Als Beispiele nennt Beckmeyer unter anderem die SPD-Positionen zu guter Arbeit und fairen Tarifen, gesetzlichen Mindestlöhnen, starken Arbeitnehmerrechten, neuen Jobs in Zukunftsbranchen und innovativer Industriepolitik. Dies gelte es aber auch „laut und deutlich draußen zu sagen“, so Beckmeyer. Auf die Frage, wie die SPD verlorene Wählerinnen und Wähler künftig wieder erreichen wolle, wirbt Beckmeyer für mehr direkte Kommunikation: „Zuhören, verstehen, sich kümmern. Wir müssen mit den Menschen vor Ort wieder stärker ins Gespräch kommen, sie für unsere Ideen begeistern. Warten wir nicht darauf, dass die Menschen zu uns kommen – gehen wir auf sie zu!“ Die Rolle als Oppositionspartei im Bund sieht der SPD-Landesvorsitzende auch als Chance, die seine Partei nutzen müsse, „um unsere bisherige Politik – die auch der Rolle als Teil in einer Großen Koalition geschuldet war – zu überprüfen und klare Akzente zu setzen“. Die Bremer SPD leiste dazu einen wichtigen Beitrag, sie habe sich „mit dem rot-grünen Senat schon bisher im Bundesrat für eine kluge, zukunftsgerichtete Politik stark gemacht“ und werde „dies auch künftig tun und die Ziele darstellen, für die wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen.“