BESCHLUSS DES LANDESVORSTANDES VOM 23.11.2024
Die SPD steht für Sicherheit und Aufstieg. Das erfolgreiche Aufstiegsversprechen der 1970er-Jahre, in Form des BAföG und hier vor Ort der Gründung der Universität Bremen, hat die heutige SPD groß gemacht. Gleichzeitig wissen wir: Dieses Versprechen muss für jede Generation neu eingelöst werden. Als Bremer SPD wollen wir uns auf diesen Weg machen und dabei neben der Hochschulbildung im besonderen Maße die Berufsausbildung als Baustein des individuellen Bildungswegs in den Blick nehmen.
Denn für uns gilt: Akademische und berufliche Bildung sind gleich viel wert. Der Weg zur Gesellin und zum Meister ist uns genauso wichtig wie der Weg zum Bachelor und zum Master. Beide Wege verdienen gleichermaßen die Anerkennung der Gesellschaft und die Förderung des Staates.
Eine Form dieser Anerkennung und Förderung ist ein besonderes Wohnungsangebot. Die erste eigene Wohnung ist nicht nur Wohnraum, sie ist ein Meilenstein zum Erwachsenwerden. Im Angebot von Wohnheimen drückt sich deshalb besonders die Unterstützung der Gemeinschaft für einen großen Schritt im Leben aus.
Aus diesem Grund hat das Land Bremen über Jahrzehnte hinweg über 2.000 mietgünstige Wohnheimplätze für Studierende beim Studierendenwerk realisiert. Dies ist gut und richtig. Wir wollen dieses Angebot noch erweitern, sowohl beim Studierendenwerk, als auch über gemischte junge Wohnformen wie im künftigen Q45 (ehemals: Bundeswehrhochhaus). Umgekehrt haben aber auch die über 13.000 Auszubildenden im Land Bremen (plus schulische Auszubildende) ein eigenen Wohnheimangebot verdient.
Auf Initiative der SPD befindet sich inzwischen das erste Auszubildenden-Wohnheim Bremens im Bau. Auf dem Ellener Hof in Osterholz wird Bremen in Kooperation mit der Bremer Heimstiftung und der Stiftung Maribondo ab Sommer 2025 die ersten 65 Plätze für Auszubildende anbieten können. Dabei gilt die gleiche Miethöhe wie beim Studierendenwerk. Zum ersten Mal werden damit Auszubildende wie Studierende ein Wohnheimangebot zu gleichen Konditionen in Anspruch nehmen können. Ein Zwischenerfolg, auf den wir stolz sind!
Dabei wollen wir nicht stehen bleiben. Es soll nicht das letzte Wohnheim sein, sondern nur das erste! Deshalb jetzt an der Zeit, die Suche nach weiteren Standorten zu beginnen. Vor diesem Hintergrund beschließt der Landesvorstand:
- Der Landesvorstand bittet deshalb den Senat, eine Standortsuche für weitere Auszubildenden-Wohnheime zu starten mit dem Ziel, mindestens drei weitere Auszubildenden-Wohnheime in den kommenden Jahren zu realisieren. Infrage kommen aus Sicht der Bremer SPD insbesondere an den ÖPNV angebundene Wohnlagen in der Nähe vieler Ausbildungsbetriebe und / oder Berufsschulen. Nachdem bereits ein Standort im Bremer Osten realisiert ist, sind dies insbesondere, aber nicht abschließend:
a) Die Innenstädte Bremens und Bremerhavens sowie die innenstadtnahen Wohnlagen mit ihrem besonderen Mangel an preisgünstigem Wohnraum
b) Der Bremer Norden, insbesondere Blumenthal als künftiger Standort des Berufsschulcampus
c) Der Bremer Westen, insbesondere im Umfeld des geplanten Klimacampus.
d) Der Bremer Süden, insbesondere im Zuge einer Nachnutzung des Geländes des Klinikums Links der Weser
- Die Vergabe der Plätze soll analog zum Studierendenwerk aus einer Hand erfolgen, damit für die Auszubildenden ein einheitlicher Ansprechpartner existiert. Für das Wohnheim in Osterholz soll die Bremen-eigene Ausbildungsgesellschaft ABiG diese Aufgabe übernehmen. Die Bremer SPD schlägt daher vor, die ABiG auch für die Platzvergabe der weiteren Auszubildendenwohnheime vorzusehen und damit den Nukleus eines künftigen Bremer „Azubiwerks“ als Pendant zum Studierendenwerk zu bilden.
- Der Landesvorstand bittet den Senat sicherzustellen, dass die Kriterien der Platzvergabe im Rahmen einer Jugendbeteiligung erarbeitet werden.