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Be­schluss des Lan­des­par­tei­ta­ges vom 09.11.2024

09.11.2024

Beschluss A 06 - Kultur stärken, Tourismus fördern

Der Senat möge die Wirtschaftsförderung Bremen beauftragen,

  • eine zeitgemäße Marketing-Strategie für den Bremer Kulturstandort zu entwickeln und sie prominent in das Stadtmarketing einzubinden

Bremen verfügt über eine reiche und vielfältige Kulturlandschaft, und die Bremer Kultur kann inzwischen überregional markante Punkte setzen: die Bremer Kammerphilharmonie, der Bremer Literaturpreis, jazzahead, der Sendesaal, die Breminale, das SommerSounds, das Festival Maritim, die Lange Nacht der Kultur in Bremerhaven, das Filmfest Bremen, verschiedene Literaturfestivals und -reihen, wie z.B. das Literaturfestival globale°. Das sind nur einige Beispiele. Hinzu kommt das kulturelle Erbe, mit Highlights wie dem Rathaus mit Roland als UNESCO-Weltkulturerbe und – seit dem vergangenen Jahr – der Titel UNESCO-City of Literature.

Bereits jetzt verzeichnet Bremen, auch aufgrund seiner kulturellen Highlights, stetig wachsende Zahlen als Tourismusstandort, auf denen sich aufbauen lässt. Kultur hat auch eine herausragende Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung, das Zusammenleben, die Teilhabe und die Diskurse einer Stadt. Sie ist zudem immer mehr ein Standortfaktor, der den Zuzug von Menschen fördert.

Bremens kulturelle Highlights und die außergewöhnliche Breite der regionalen Kulturlandschaft stellen ein Potenzial dar und sollten noch wesentlich stärker in das Stadtmarketing und die Tourismusstrategie des Landes eingebaut werden. Vor allem die Bereiche Musik, Literatur und kulturelles Erbe sind Highlights der Bremer Kultur von überregionalem Rang. Bereits in den vergangenen Jahren wurden erste erfolgreiche Anstrengungen, wie das Leitsystem in der Innenstadt, umgesetzt. Darauf gilt es aufzubauen. Neben den Angeboten der eigentlichen Kultureinrichtungen auch die kulturellen Angebote der Wissenschaft im Bereich der Transferkonzeption zu berücksichtigen

Mit einer zielgerichteten Marketing-Strategie für den Kulturstandort Bremen soll die lokale Kulturlandschaft unmittelbar und umfänglicher in das Tourismusmarketing einbezogen werden. Nicht nur trägt eine entsprechende Strategie zur Förderung der Kulturangebote Bremens und der Image-Entwicklung bei, Kulturtouristen sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Im Durchschnitt übernachten Kulturtouristen, also die Touristen, die explizit wegen des bzw. eines kulturellen Angebotes nach Bremen reisen, 2,5-2,8 Nächte und geben rund 220 Euro pro Tag in Bremen aus, was der regionalen Wirtschaft zugutekommt.

Neben einer Außenwirkung sollte auch eine Innenwirkung erzielt werden, um Bremer*innen auf das umfangreiche Kulturangebot aufmerksam zu machen und als Identifikationsmöglichkeit wahrgenommen zu werden. Die Kultur sollte im Zuge der Strategie noch stärker im Stadtbild sichtbar gemacht werden, z.B. durch den Auf- und Ausbau von Kulturinfos an zentralen Ankommens-Punkten. Auch die digitale Auffindbarkeit von Kulturangeboten sollte optimiert und mehrsprachig ausgebaut werden.

Mit einem selbstbewussten Bekennen zur Kultur als prägender Faktor und der entsprechenden Einbindung von Kultur in die Außendarstellung Bremens kann die Wahrnehmung der Kultur bei der Stadtbevölkerung gestärkt, die Kulturlandschaft unterstützt und das Image Bremens nach außen weiter ausgebaut werden.