Seitenpfad:

Menschenwürdige Pflege braucht das dafür erforderliche Personal!

26.02.2020

Menschenwürdige Pflege braucht das dafür erforderliche Personal!
Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen jetzt umgesetzt werden

Das von Professor Rothgang aus Bremen vorgelegte Gutachten über bundesweite Personalbedarfe in der Pflege bestätigt nach Auffassung der SPD im Land Bremen die dringenden Handlungsnotwendigkeiten in den Pflegeeinrichtungen. „Das Gutachten zeigt die enormen Personalbedarfe für eine menschenwürdige Pflege und hat ein wissenschaftlich abgesichertes Verfahren zur Personalbemessung geliefert – nun ist es Zeit zu handeln“, so Sascha Karolin Aulepp, die SPD-Landesvorsitzende. „Wenn wir die Zahl der Pflegekräfte um ein Drittel erhöhen sollen, wie es Prof. Rothgang festgestellt hat, brauchen wir zunächst mal eine attraktive Ausbildung – der Beginn der gemeinsamen Ausbildung von Alten- und Krankenpflege ist da ein erster Schritt.“

Am 1. April beginnen in Bremen die ersten neuen Auszubildenden. „Die Nachfrage ist erfreulich groß“, berichtet Karl Bronke, der Vorsitzende des Weser-Bildungsverbundes, dem 40 Träger, Schulen, Krankenhäuser und die Hochschule angehören. „Aber wir müssen noch einen Schritt weiterdenken“, so Bronke. „Wenn ein großer Bedarf tatsächlich im Bereich der Assistenzkräfte besteht, so muss auch hier eine solide, zweijährige Ausbildung her. Die bestehende einjährige Helferausbildung muss weiterentwickelt werden. Zwischen allen Ausbildungen muss es eine abgesicherte Durchlässigkeit mit Anrechnungsregelungen geben – von der Pflegehilfe über die Fachkraft bis zur Hochschule. So entsteht ein attraktives Berufsfeld.“ Aulepp ergänzt: „Und nicht zuletzt muss sichergestellt sein, dass auch bei kleineren Einrichtungen in jeder Schicht Pflegefachkräfte tätig sind.“ Während die neu geregelte Fachkraftausbildung auf Bundesrecht beruht, sind die Assistenz- und Helferausbildungen Landesrecht. „Gesundheits- und Sozialressort müssen hier gemeinsam mit den Trägern der Ausbildung ein gemeinsames Konzept entwickeln und umsetzen“, so Bronke.

„Zu einem attraktiven Beruf gehören auch gute Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung mit Tarifbindung“, so Aulepp. „Die so entstehenden Mehrkosten dürfen aber nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen landen. Daher ist eine Reform der Pflegeversicherung hin zu einer Vollversicherung aller Pflegekosten notwendig, so wie es die SPD fordert und es jetzt auch das Gutachten feststellt. Hier muss auf Bundesebene dringend Bewegung in die Sache kommen, hier muss sich die CDU endlich bewegen.“